Mehr Platz für Fußgänger und zum Verweilen, weniger Autos – dies alles wird es am Südplatz auf unabsehbare Zeit nicht geben. Die Stadtverwaltung lehnt entsprechende Forderungen und Vorschläge des Leipziger Umweltbundes Ökolöwe ab.
Wenn der Sommer naht, wird der Südplatz zum Treffpunkt für viele Menschen aus der näheren und ferneren Umgebung. Regelmäßig bevölkern Nachtschwärmer dann nicht nur die Freisitze der Bars und Restaurants, sondern auch die Bordsteinkanten und Fenstersimse rund um den zentralen Platz der Südvorstadt. Vor diesem Hintergrund veröffentlichte der Verband Ökolöwe Mitte April einen Appell an die Stadt. Überschrift: „Neue Gestaltung für den Südplatz“
Die Umweltaktivisten schreiben darin:
„Der Südplatz wird seinem Namen kaum gerecht: Lauter Verkehr, Parkplätze, Ampeln, unübersichtliche Laufwege und verengte Fußgängerbereiche prägen das Bild, viel Platz ist hier nicht.“
Um die Aufenthaltsqualität zu verbessern und mehr Raum für Fußgänger zu schaffen, fordert der Ökolöwe von der Stadt ein Sanierungsprogramm. Im Blick hat der Verband gleich mehrere Plätze, neben dem Südplatz etwa auch für das Connewitzer Kreuz oder den Bayerischer Platz. „Zur Gestaltung von attraktiven Stadtplätzen braucht es ein eigenes Budget“, erklärt der Ökolöwe.

Rechtliche Hürden und fehlendes Geld
Auf Anfrage des Karli.blog hat die Stadtverwaltung den Vorschlägen nun jedoch eine Absage erteilt. „Der Südplatz ist Anfang der 2000er-Jahre mit Mitteln des Sanierungsgebietes Innerer Süden neu und mit der Öffentlichkeit und den Anliegern intensiv abgestimmt gestaltet worden und berücksichtigt viele Ansprüche und Verkehrserfordernisse“, antwortet das Dezernat für Stadtentwicklung und Bau. „Bereits aus dem Einsatz von Sanierungsmitteln ergibt sich eine langjährige Bindungsfrist, innerhalb derer keine Neugestaltung erfolgt.“
Es seien zwar in der Liste von Plätzen des Ökolöwen einige benannt, die „auch aus Sicht der Stadtverwaltung dringend saniert und aufgewertet“ werden müssten. Dafür stünden aber im Haushalt der Stadt „derzeit keine ausreichenden Mittel zur Verfügung“. Abschließend erklärt die Verwaltung:
„Auch vor diesem Hintergrund ist eine baldige Befassung mit einem erneuten Umbau des Südplatzes nicht angezeigt.“
Welche anderen Plätze die Verwaltung als sanierungsbedürftiger ansieht, geht aus der Antwort nicht hervor.

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